Drei "A-Säulen" bilden Fundament der erfolgreichen Ausbildung
Luft, Wasser, Wärme: Mit diesen Elementen arbeitet Gebro Herwig Haustechnik seit Jahrzehnten. Damit verfolgt Geschäftsführer Andreas Cloer eine Vision: "Wir wollen das Leben gesünder machen." Das funktioniert nur mit einem motivierten und qualifizierten Team. Deshalb steht für Cloer stets der Mensch im Mittelpunkt. Dieses Engagement bescherte dem Arnsberger Unternehmen jetzt die Nominierung zum Ausbildungsbetrieb des Jahres 2022 in der Kategorie "Soziale Verantwortung & Gesellschaftliches Engagement".
Viele gute Gründe überzeugten hier die Jury: Zum einen ist es die Förderung lernschwacher Auszubildender über die betrieblichen Abläufe hinaus, zum anderen die Unterstützung und Integration von Geflüchteten. Eine Mitarbeiterin kümmert sich als "Wohltätigkeitsbeauftragte" um humanitäre Projekte, organisiert unter anderem Spendensammlungen für Flutopfer oder für Geflüchtete aus der Ukraine.
Acht neue Auszubildende starten durch
Durch Zusammenarbeit mit Flüchtlingsorganisationen konnten mehrere Auszubildende gewonnen und ihnen mit Sprachförderung und persönlicher Unterstützung zu einem guten Abschluss verholfen werden. "Wir werden immer internationaler", unterstreicht Cloer. Auch in diesem Jahr haben Geflüchtete ihre Ausbildung im Haus begonnen. Insgesamt starteten Anfang August acht neue Azubis in vier Berufen durch. Somit sind zurzeit 118 Mitarbeiter, davon 28 Auszubildende, beschäftigt: Zum Team gehören Ingenieure, Techniker, Meister und Kaufleute, die in den Gewerken Heizung, Sanitär, Klima sowie Elektronik und Kältetechnik arbeiten.
Drei "A-Säulen" als Fundament der Ausbildung
Die erfolgreiche Ausbildung ruht bei Gebro Herwig auf drei "A-Säulen": Ausbildungsleiter, Ausbildungskonzept und Akquise. "Streng mit Herz" setzt sich Thomas Reiter für seine Schützlinge ein. Paten begleiten den Nachwuchs am Anfang, ein wöchentliches Feedback durch Monteure und Altgesellen gibt Reiter stets einen aktuellen Einblick in den Fortschritt. Kommt es zu Problemen, können diese rechtzeitig erkannt und gelöst werden. Im Selbstlernzentrum treffen sich die Azubis bei den Hausaufgaben, um Berichtshefte zu schreiben oder zu internen Schulungen. Der Vorteil liegt für Reiter auf der Hand: "Bei Fragen können sie direkt auf ihre Ausbilder zugreifen."
Bewerbermangel gibt es dank vielfältiger Aktionen nicht: Regelmäßige Schülerpraktika, Angebote beim Girls´ und Boys´ Day gehören ebenso dazu wie der Einsatz von Ausbildungsbotschaftern und die Teilnahme an der Handwerkschallenge im bbz Arnsberg oder dem MINTorinnen-Programm, das speziell Schülerinnen anspricht. Offene Türen finden Studienabbrecher. Die Erfahrung zeigt Reiter: "In der praktischen Ausbildung blühen sie auf und werden exzellente Handwerker."
Erst die Übernahme – dann der Aufstieg
Für die Auszubildenden ist die Zukunft im Betrieb gesichert, nach erfolgreichem Abschluss winkt die Übernahme. "Sie sind richtige Spezialisten und können stolz darauf sein", lobt Reiter. Jede Anlage ist individuell – und so sei auch die Berufsausbildung. Damit eröffnen sich im Betrieb vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten zum Meister, Techniker oder mit einem Studium – auch mit finanzieller Unterstützung des Hauses.
Wichtiges Anliegen ist Firmenchef Andreas Cloer, dass die Chancen, die das Handwerk bietet, viel stärker in die Öffentlichkeit getragen werden: "Das ist das Thema der Zukunft. Wir müssen der dualen Ausbildung wieder einen Stellenwert geben." Bei Gebro Herwig ist das gelungen. Das liegt daran, dass immer wieder neue Wege erschlossen werden. Als Beispiel nennt Thomas Reiter das Thema Wertschätzung. Das sei enorm wichtig, "dann bleiben uns die Mitarbeiter treu."
Siegerehrung am 23. September
Die Vielfalt der Initiativen bescherte dem Arnsberger Unternehmen die Nominierung im Wettbewerb um den Ausbildungspreis des südwestfälischen Handwerks in der Kategorie "Soziale Verantwortung & Gesellschaftliches Engagement", den die Handwerkskammer alljährlich in Kooperation mit den Kreishandwerkerschaften und unterstützt von Sponsoren auslobt.
Zur Urkundenübergabe besuchten HwK-Geschäftsführer Fabian Bräutigam, Rüdiger Schnüttgen, Leiter Ausbildungswesen bei der Handwerkskammer, Ingomar Schennen, Geschäftsführer der KH-Hochsauerland, sowie als Vertreter der Sparkassen, Ernst-Michael Sittig, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Arnsberg-Sundern, den Betrieb.
Wer letztendlich die Auszeichnung Ausbildungspreis des Jahres 2022 erhält, bleibt spannend: Als nominierter Betrieb darf sich Gebro Herwig Haustechnik schon jetzt über 500 Euro, gestiftet von der IKK classic, freuen. Ob daraus 2000 Euro für den Gewinner in der Kategorie "Soziale Verantwortung & Gesellschaftliches Engagement" werden, gestiftet von den Sparkassen Südwestfalens, entscheidet sich am 23. September bei der Preisverleihung.
(Bericht und Foto: HwK Südwestfalen)